Die Ausrüstung des Grenadiers

Hört sich Ausrüstung schon militärisch an, so ist der Begriff Uniform erst recht bei Grenadieren nur bedingt einsetzbar. Ja, der Offizier trägt einen blauen Waffenrock und ist mit einem Säbel ausgerüstet. Der Säbel wird an der linken Seite in einer Metallscheide getragen, während ein Degen durch eine Lederscheide geschützt ist. Gezückt, d.h. in der rechten Hand aufrecht gehalten, unterscheiden sich Säbel und Degen am Griffschutz und der Säbel darf gegenüber dem Degen eine stärkere Krümmung und größere Länge aufweisen.

Oberleutnante und Leutnante der Grenadiere tragen den (irrtümlich Bonaparte genannten) Zweispitz, der mit einem wallenden weißen Federbusch geschmückt ist. Ein weiterer Säbelträger ist der Feldwebel, der sich ansonsten nur durch eine rot/weiße (Bauch-) Schärpe und Litzen am Revers vom normalen Grenadier unterscheidet.

Offiziere und Mannschaften haben weiße Hosen und Handschuhe gemeinsam und marschieren in schwarzen, glatten Schuhen, in denen sie schwarze Socken tragen. Vor allem, um den Übergang zwischen weißem Hemd mit weißer Fliege und der Gürtelhose zu kaschieren, (bei manchen auch zum Verbergen der Bäuche) tragen Grenadiere Weste bzw. Kummerbund.

Gänzlich unmilitärisch sind Cut und Frack, weshalb man eigentlich auch nicht von einer Uniform reden kann. Dieses zivile Festkleid hat den ursprünglichen Gehrock abgelöst.

Anmerkung: Der Unterschied wird auf den beiden Bildern deutlich, das historische Foto zeigt Grenadiere kurz nach der Jahrhundertwende im Gehrock, die Schützen der Neuzeit tragen Fräcke.

Um dem festlich und steif wirkenden Zylinder eine heitere Note zu verleihen, wird er grün bekränzt. Sein Holzgewehr schmückt der Grenadier täglich mit frischen Blumen. In seinem schwarz/weißen Outfit wirkt er nicht nur elegant und schlank, er muß sich auch nicht mit schweren Jacken oder gar hoch-geschlossenen Krägen herumschlagen. Diese Bürde haben nur die eingangs erwähnten beiden Offiziere zu tragen, die man ansonsten nur am Rangabzeichen auf den Epauletten unterscheiden kann.

Grenadiere der Neuzeit bei der Parade

Grenadiere der Neuzeit bei der Parade

Nur einer trägt Epauletten mit silbernen Fransen (Lametta). Dies ist der allen voranreitende Major. Weil weiße Hosen zu Pferde zu empfindlich sind, müssen er und sein Adjutant schwarze Hosen mit Biesen tragen. Statt denkbarer Reithosen in Stiefeln dienen Jodhpur-Stiefeletten mit Anschnallsporen als Schuhwerk.

Schwarz/weiß und blau/weiß mit buntem Blumenschmuck im Gewehr und am Revers kommen sie daher, die Grenadiere – und freuen sich über jedes Sträußchen, das ihnen Mädels jeden Alters, Röskes genannt, bei den Umzügen zustecken.

Schützenherz, was willst Du mehr ?